Kleingeschrieben das Größte.. Sind seit gestern Abend wieder in Berlin. In der S Bahn fuhren wir mit dem vertrauten Rumpeln nach Hause und führten hier erstmal ein Freudentänzchen auf. Trotz aller Reiselust ist Berlin unsere einzige große Liebe ;)
Unser letzter Venedigtag war bekloppt, was an meiner Strandverweigerung lag. Das unwillige Känguru hinter mir her schleifend, klapperten wir ganz Mestre auf der Suche nach einem Fahrradverleih ab. Es war eine Tour entlang des Brentakanals geplant. Kein Rad, kein Brentakanal. Es war so heiß, das wir letztlich im Pool des benachbarten Campingplatzes landeten. Um 21 Uhr ging der Flug. Zuvor verwandelten wir meinen Rucksack noch in Handgepäck. Also 1 Monat Tour mit Schlafsäcken u Matten (wobei Oskars Matte auch indes verloren ging) mit 2 mal Handgepäck, wovon wir noch die Hälfte hätten weglassen können. Die Luxusartikel Shampoo, Sonnencreme und Besteck wurden uns vom Sicherheitscheck abgenommen. Ich fand es irritierend, nur 75 min zu fliegen und schon waren wir in Berlin?!
Heute war ich einkaufen und habe den Kühlschrank (!) befüllt, die Waschmaschine (!) benutzt und mit Eva aus eig. Gartengemüse ein tolles Risotto selbst (!) gekocht. Ist ein angenehmer Kulturschock und ich hoffe, mir die Dankbarkeit hierfür länger erhalten zu können. Danke an die "Gartensklaven"..
Und an das Känguru..!
Donnerstag, 25. Juli 2013
Dienstag, 23. Juli 2013
Venedig
Heute Vaporetto numero uno durch den CanaleGrande nach St. Elena. Durch den Canale per Schiff zu fahren, war genial. Neben uns war der Lieferverkehr für Restaurants und Baustellen ebenso per Boot unterwegs. In St. Elena probierten wir die Sportgeräte. Dann besuchten wir das Portugalschiff der Bienale. Eine Joana Vasconcelos hatte das Innenleben des Schiffes urbanknitting-mäßig in weiß-blau eingestrickt und genäht mit Leuchtdioden bespickt. Wir waren sehr begeistert. Ich hänge mal Bilder an, aber man muß es sehen.
Montag, 22. Juli 2013
Lido
Heute Vaporetto zum Lido. Dort Fahrradkreuzfahrt, waren dann auch 30km siehe Track. Es gibt eine reine Radstrecke an der Murrazani entlang, dort haben wir ausgiebig gebadet, v.a. das Känguru. Ist lustig, weil die Leute dort sich gern so Hütten aus Treibgut errichten mit Meerblick, wir kamen uns vor wie in Hawaii. Ossi hatte auch das passende Cruisingfahrrad, sehr cool..
Dachten, unser Flug geht morgen, aber wir haben noch einen Tag Zeit. Zum Airport kann man sogar per Linienschiff..
Fasse mich kurz, hier gibts fiese Mücken.
Dachten, unser Flug geht morgen, aber wir haben noch einen Tag Zeit. Zum Airport kann man sogar per Linienschiff..
Fasse mich kurz, hier gibts fiese Mücken.
Sonntag, 21. Juli 2013
In der Stadt des Markuslöwen
Venedig.
Mir hat es die Sprache verschlagen. Es ist so bezaubernd. Wir hatten keinen Plan und bekamen das Erlebnis unseres Lebens frei Haus. Aber von vorn.
Zunächst Abreise in Triest. Es entwickelte sich ein Drama in mehreren Akten. Wie abgesprochen wollte ich per EC Karte bezahlen. Um 10.30 musste zunächst der Eigentümer geweckt werden. Der schloss das Gerät an und verkündete mir, meine Karte sei defekt. Ich bestand darauf, dass sie das sicher nicht sei. Die Probe mit and. Karte war ebenso negativ. Na, dann sei das Gerät schuld. Er könne nun absolut nichts dafür. Die Bank hätte ja nun heute auch geschlossen. Und überhaupt Italien! Ende: ich lief zur Bank hob für 10 Euro das Geld ab, bezahlte das Mittelklassehotel bar und wie häufig ohne Quittung. Dauerte insgesamt nicht mal 80 min inkl. angeregter Diskussion in der Landessprache, 1a italienisches Auschecken ;) Unkompliziert, liebenswürdig und serviceorientiert..
Um 12 saßen wir im Zug nach Venedig, Mestre. Hatte weder Klimaanlage noch ließen sich Fenster öffnen. Wie eine Konservendose in der Sonne. Ich meinte zu Oskar, Zugfahren a la Indien. Er darauf trocken: Ja, nur würdest Du Dir Deinen Platz dann noch mit 5 Leuten teilen. Ach, wir waren froh, als wir aussteigen konnten, nur noch 35 Grad.
Ich habe keine Probleme, mich überall durchzufragen, macht Spaß, mal wieder die romanischen Sprachkenntnisse zu aktivieren und ich lerne auch schnell die ital. Wörter. Ich freute mich aber sehr, als ich im Bus zum Campingplatz eine Gruppe Spanier hörte. Hier erfuhren wir dann, heute sei ein besonderes Fest in Venedig. Vorher liefen wir aber noch mehrfach in den nahen Lidl und stellten uns vor die Kühltruhe. Ein schöner Ort, v.a. ein herrlich kühler.
Nach Venedig fährt der Linienbus und wir waren wirklich gespannt. Schon die ersten Meter in Venedig warfen uns um. Es ist so schön! Die azurblauen Kanäle auf denen sich wild kreuzender Wasserverkehr tummelt. Ausgelassene Stimmung. Ich kann es nicht beschreiben, aber wir liefen hindurch und staunten einfach nur, das es so etwas gibt. Zufällig landeten wir am Markusplatz, fuhren auf die Campanile hinauf und dort begannen die Glocken ohrenbetäubend zu tönen. Wir sahen auf die Stadt und das war ähnlich eindrücklich.
Es stand die Festa de Rendentore an.http://de.wikipedia.org/wiki/Festa_del_Redentore
Ein Typ, den ich wegen des Luftballons gefragt hatte (man bekam einen Ballon, hängte einen Wunsch daran und alle Ballons sollten abends gemeinsam steigen gelassen werden), war so nett, uns zudem ausführlich zu erklären, wohin wir uns begeben sollten. Wir folgten seinem Rat und entdeckten ein rel. einheimisches Viertel oder vielmehr Insel. Auf den Kanälen war die Hölle los, weil sich man und Maus in Booten zu einer Stelle nahe des Canale di Guidecca begaben. Wir ließen uns an einer Stelle nieder, wo wir die Beine ins Wasser hängen lassen konnten. Dort waren auch schon etliche Gondeln vertäut mit einem Trupp Ruderer darin, die in den nächsten Stunden eine mitgebrachte Leckerei nach der anderen auspackten und herumgehen ließen. Das war mental etwas belastend, da wir uns bemühten, nicht allzu hungrig zu gucken, aber dort 3 h Stunden saßen. Uns dämmerte nämlich langsam, dass wir offenbar einen Logenplatz inne hatten. Es wurde dort so voll, dass es kaum noch Stehplätze hatte. Das Wasser sah aus wie ein Riesenjahrmarkt, bestimmt 1000 Boote schwammen dort herum, auf denen Lichter und Lampions brannten und ausgelassen gefeiert wurde. Die Wasserpolizei versuchte, für Ordnung zu sorgen, v.a. aber den 330 m breiten Kanal zur Insel Guidecca frei zu halten. Um halb 12 wurde es ganz still und von 6 Lastenkähnen auf dem Canale wurde direkt vor unserer Nase ein sagenhaftes Feuerwerk abgefeuert. Ein Vorhang aus Licht und Donner über der Guidecca, der sich im Canale spiegelte. 40 min dauerte das Spektakel und gemeinsam mit vielen strömten wir danach benommen durch die Gassen, die sich mitunter so verengen, dass es zu längeren Staus kam. Das Känguru und ich, wir waren uns einig, noch nie so einen tollen Tag erlebt zu haben, es war auch wie die Belohnung für eine bisweilen strapaziöse Tour bis an das Meer.
Heute wollte das Känguru gern über die Rialtobrücke hüpfen. Danach saßen wir gemütlich auf einem Stadtteilfest herum. Uns geht es absolut fantastisch!
Mir hat es die Sprache verschlagen. Es ist so bezaubernd. Wir hatten keinen Plan und bekamen das Erlebnis unseres Lebens frei Haus. Aber von vorn.
Zunächst Abreise in Triest. Es entwickelte sich ein Drama in mehreren Akten. Wie abgesprochen wollte ich per EC Karte bezahlen. Um 10.30 musste zunächst der Eigentümer geweckt werden. Der schloss das Gerät an und verkündete mir, meine Karte sei defekt. Ich bestand darauf, dass sie das sicher nicht sei. Die Probe mit and. Karte war ebenso negativ. Na, dann sei das Gerät schuld. Er könne nun absolut nichts dafür. Die Bank hätte ja nun heute auch geschlossen. Und überhaupt Italien! Ende: ich lief zur Bank hob für 10 Euro das Geld ab, bezahlte das Mittelklassehotel bar und wie häufig ohne Quittung. Dauerte insgesamt nicht mal 80 min inkl. angeregter Diskussion in der Landessprache, 1a italienisches Auschecken ;) Unkompliziert, liebenswürdig und serviceorientiert..
Um 12 saßen wir im Zug nach Venedig, Mestre. Hatte weder Klimaanlage noch ließen sich Fenster öffnen. Wie eine Konservendose in der Sonne. Ich meinte zu Oskar, Zugfahren a la Indien. Er darauf trocken: Ja, nur würdest Du Dir Deinen Platz dann noch mit 5 Leuten teilen. Ach, wir waren froh, als wir aussteigen konnten, nur noch 35 Grad.
Ich habe keine Probleme, mich überall durchzufragen, macht Spaß, mal wieder die romanischen Sprachkenntnisse zu aktivieren und ich lerne auch schnell die ital. Wörter. Ich freute mich aber sehr, als ich im Bus zum Campingplatz eine Gruppe Spanier hörte. Hier erfuhren wir dann, heute sei ein besonderes Fest in Venedig. Vorher liefen wir aber noch mehrfach in den nahen Lidl und stellten uns vor die Kühltruhe. Ein schöner Ort, v.a. ein herrlich kühler.
Nach Venedig fährt der Linienbus und wir waren wirklich gespannt. Schon die ersten Meter in Venedig warfen uns um. Es ist so schön! Die azurblauen Kanäle auf denen sich wild kreuzender Wasserverkehr tummelt. Ausgelassene Stimmung. Ich kann es nicht beschreiben, aber wir liefen hindurch und staunten einfach nur, das es so etwas gibt. Zufällig landeten wir am Markusplatz, fuhren auf die Campanile hinauf und dort begannen die Glocken ohrenbetäubend zu tönen. Wir sahen auf die Stadt und das war ähnlich eindrücklich.
Es stand die Festa de Rendentore an.http://de.wikipedia.org/wiki/Festa_del_Redentore
Ein Typ, den ich wegen des Luftballons gefragt hatte (man bekam einen Ballon, hängte einen Wunsch daran und alle Ballons sollten abends gemeinsam steigen gelassen werden), war so nett, uns zudem ausführlich zu erklären, wohin wir uns begeben sollten. Wir folgten seinem Rat und entdeckten ein rel. einheimisches Viertel oder vielmehr Insel. Auf den Kanälen war die Hölle los, weil sich man und Maus in Booten zu einer Stelle nahe des Canale di Guidecca begaben. Wir ließen uns an einer Stelle nieder, wo wir die Beine ins Wasser hängen lassen konnten. Dort waren auch schon etliche Gondeln vertäut mit einem Trupp Ruderer darin, die in den nächsten Stunden eine mitgebrachte Leckerei nach der anderen auspackten und herumgehen ließen. Das war mental etwas belastend, da wir uns bemühten, nicht allzu hungrig zu gucken, aber dort 3 h Stunden saßen. Uns dämmerte nämlich langsam, dass wir offenbar einen Logenplatz inne hatten. Es wurde dort so voll, dass es kaum noch Stehplätze hatte. Das Wasser sah aus wie ein Riesenjahrmarkt, bestimmt 1000 Boote schwammen dort herum, auf denen Lichter und Lampions brannten und ausgelassen gefeiert wurde. Die Wasserpolizei versuchte, für Ordnung zu sorgen, v.a. aber den 330 m breiten Kanal zur Insel Guidecca frei zu halten. Um halb 12 wurde es ganz still und von 6 Lastenkähnen auf dem Canale wurde direkt vor unserer Nase ein sagenhaftes Feuerwerk abgefeuert. Ein Vorhang aus Licht und Donner über der Guidecca, der sich im Canale spiegelte. 40 min dauerte das Spektakel und gemeinsam mit vielen strömten wir danach benommen durch die Gassen, die sich mitunter so verengen, dass es zu längeren Staus kam. Das Känguru und ich, wir waren uns einig, noch nie so einen tollen Tag erlebt zu haben, es war auch wie die Belohnung für eine bisweilen strapaziöse Tour bis an das Meer.
Heute wollte das Känguru gern über die Rialtobrücke hüpfen. Danach saßen wir gemütlich auf einem Stadtteilfest herum. Uns geht es absolut fantastisch!
Freitag, 19. Juli 2013
Sistiana Beach
Heute war ja nun leider ;) Strand angesagt. Wir nahmen das Schiff nach Sistiana, war ein Erlebnis, an der Küste entlang zu fahren. Triest sieht vom Meer sehr imposant aus, der Anblick ist bewegend. In Sistiana kannten wir schon unser Plätzchen. Unsere Lieblingsclique war auch wieder dort und so konnten wir unsere Beobachtungen fortsetzen. Das Thema war Narzissmus und selten war er so .. unverhohlen. Gleichzeitig fühlte ich mich an einige und einiges erinnert. Spannend.
Ossi badete ziemlich nonstop. Ich lag im Schatten herum und wurde trotzdem ziemlich rot/braun. Den Heimweg traten wir im Linienbus an, um festzustellen, dass wir vor x Tagen noch verloren herumgestanden hatten, wo doch nun der Bus fuhr. Es ist alles ziemlich gut angeschlossen und wo hat man eine Linienbusfahrt über Serpentinen mit Blick über die ganze Bucht? Die Wirtin hier war aufgeregt, weil sie in unserem Zimmer die OL Karte von Gropada gesehen hatte, sie wohnt nämlich dort und konnte es nicht fassen, dass jemand den OL kennt.
Arrevederci e Grazie a Trieste, morgen geht es nach Venedig. Bin ja skeptisch was den Tourismus dort anbelangt, bin definitiv keine Freundin von Massen. Habe aber schon eruiert, man kann auch eine längere Radtour durch abgelegenere Ecken machen. Hätte mir mal eine OL Karte leihen sollen, gab ja auch schon OLs da.
Ossi badete ziemlich nonstop. Ich lag im Schatten herum und wurde trotzdem ziemlich rot/braun. Den Heimweg traten wir im Linienbus an, um festzustellen, dass wir vor x Tagen noch verloren herumgestanden hatten, wo doch nun der Bus fuhr. Es ist alles ziemlich gut angeschlossen und wo hat man eine Linienbusfahrt über Serpentinen mit Blick über die ganze Bucht? Die Wirtin hier war aufgeregt, weil sie in unserem Zimmer die OL Karte von Gropada gesehen hatte, sie wohnt nämlich dort und konnte es nicht fassen, dass jemand den OL kennt.
Arrevederci e Grazie a Trieste, morgen geht es nach Venedig. Bin ja skeptisch was den Tourismus dort anbelangt, bin definitiv keine Freundin von Massen. Habe aber schon eruiert, man kann auch eine längere Radtour durch abgelegenere Ecken machen. Hätte mir mal eine OL Karte leihen sollen, gab ja auch schon OLs da.
Prosecco Lipica
Gestern Etappe 35 des AAT. Die Finanzierung war etwas aufwändiger, um das Känguru bei Laune zu halten. Für mich war es eine der abwechselungsreichsten Touren, ich war wirklich froh, dass wir sie gemacht haben..
Ziemlich spät brachen wir auf, es galt zunächst den Linienbus 42 zu finden. Ich fragte mich in meinem nicht existenten Italienisch fröhlich durch und wir waren dann nach einer halben Stunde schon in Prosecco. Nachdem wir dort die ersten Höhenmeter genommen hatten, brauchten wir erstmal eine bibita fresca. Stolz beschritten wir die Napoleonica, das ist ein Weg, den Napoleon angefangen hat nach Triest zu bauen. Er verläuft auf der Höhe oberhalb heutiger Einfallstraßen und bietet wunderschöne Aussichten auf die Triester Buch und nach Miramare. Man läuft über 1 h und hat die ganze Zeit ein Mittelmeerpanorama vor Augen. Das Känguru hüpfte wild herum und schlug sich das Knie auf.
Wir kehrten in Opicina ein und wie das Känguru vorausgesagt hatte, spulte ich meine Argumentationskette ab: wenn wir nun schon hier sind, können wir auch gleich noch bis Lipica laufen. Wir mussten dann erstmal die Straße nehmen, was aber den Vorteil hat, dass man sich nicht verläuft. In Trebiciano verließen wir diese und fanden uns in einer verwunschenen Kulturlandschaft wieder, jeder Weg und jeder Weiler von Trockensteinmauern eingegrenzt. Die Gegend war für ihre Landmarkennamen bekannt und schon sehr früh besiedelt. Wir passierten einen Schotterweg, der früher zu den belebtesten Handelswegen zwischen Triest und Europa gehört hatte. Im Karstwald gab es zu Teil sehr tiefe Dolinen.
Wir kamen in ein Dorf namens Gropada. Wir dachten, wir haben eine Fata Morgana, jedenfalls stand da eine Tafel mit Werbung für Orienteering. In der Bar gabs eine kostenlose OL Karte für ein Festpostennetz in der Gegend. In der Bar war eine illustre Truppe von Herren, mit denen wir in 3 Sprachen plauschten. Wir nahmen dann die OL Posten mit, die auf unserem Weg lagen. Endlich mal wieder OL mit richtiger Karte!
Wir nahmen eine Abkürzung nach Lipica, die war wirklich reizvoll, ein Pfad der sich durch den Karstwald wand. Wir begegneten sogar 2 Wandersfrauen (man sieht selten Leute wandern). Zurück auf dem regulären Trail verliefen wir uns und waren im struppigen Karstwald querbeet unterwegs. Ich hatte gelesen, dass es hier 4 Schlangenarten gäbe. Wäre aber kein Problem, solange man auf dem Weg bliebe. Also versuchte ich gleichzeitig den Spinnenweben auszuweichen, das GPS im Auge zu behalten und im hohen Gras nicht auf ne Schlange zu treten. Das Känguru hinter mir meinte trocken: "Edle Rösser, wirklich edle Rösser..".
In Lipica angekommen, gab zwar Golfer, aber auch keine Pferde. Um 6 schloß das Gestüt, wir waren halb sieben da. Dann sahen wir aber doch, wie eine große Herde weißer Stuten mit dunklen Fohlen in die Ställe liefen. Das Gelände des Gestüts ist beeindruckend. Riesige Weiden mit alten Eichen und drumherum weiße Holzzäune, majestätisch. Die wichtigste Hengstlinie heißt auch maestoso. Die Abendsonne dazu war sehr schön.
Zurück nahm uns ein Triester mit, der zwar in Triest arbeitet, aber lieber in den kühleren Bergen dort wohnt. Wir sahen da viele Sportler. Man ist mit dem Auto in 20 min in der Stadt. Unser Fahrer hatte auch Ahnung vom Wandern und meinte, Frühjahr und Herbst seien schön, aber im Sommer ist es zu warm. Ich fand den Tag genial, weil wir viel gesehen haben und ohne großen Rucksack war es keine Anstrengung.
Ziemlich spät brachen wir auf, es galt zunächst den Linienbus 42 zu finden. Ich fragte mich in meinem nicht existenten Italienisch fröhlich durch und wir waren dann nach einer halben Stunde schon in Prosecco. Nachdem wir dort die ersten Höhenmeter genommen hatten, brauchten wir erstmal eine bibita fresca. Stolz beschritten wir die Napoleonica, das ist ein Weg, den Napoleon angefangen hat nach Triest zu bauen. Er verläuft auf der Höhe oberhalb heutiger Einfallstraßen und bietet wunderschöne Aussichten auf die Triester Buch und nach Miramare. Man läuft über 1 h und hat die ganze Zeit ein Mittelmeerpanorama vor Augen. Das Känguru hüpfte wild herum und schlug sich das Knie auf.
Wir kehrten in Opicina ein und wie das Känguru vorausgesagt hatte, spulte ich meine Argumentationskette ab: wenn wir nun schon hier sind, können wir auch gleich noch bis Lipica laufen. Wir mussten dann erstmal die Straße nehmen, was aber den Vorteil hat, dass man sich nicht verläuft. In Trebiciano verließen wir diese und fanden uns in einer verwunschenen Kulturlandschaft wieder, jeder Weg und jeder Weiler von Trockensteinmauern eingegrenzt. Die Gegend war für ihre Landmarkennamen bekannt und schon sehr früh besiedelt. Wir passierten einen Schotterweg, der früher zu den belebtesten Handelswegen zwischen Triest und Europa gehört hatte. Im Karstwald gab es zu Teil sehr tiefe Dolinen.
Wir kamen in ein Dorf namens Gropada. Wir dachten, wir haben eine Fata Morgana, jedenfalls stand da eine Tafel mit Werbung für Orienteering. In der Bar gabs eine kostenlose OL Karte für ein Festpostennetz in der Gegend. In der Bar war eine illustre Truppe von Herren, mit denen wir in 3 Sprachen plauschten. Wir nahmen dann die OL Posten mit, die auf unserem Weg lagen. Endlich mal wieder OL mit richtiger Karte!
Wir nahmen eine Abkürzung nach Lipica, die war wirklich reizvoll, ein Pfad der sich durch den Karstwald wand. Wir begegneten sogar 2 Wandersfrauen (man sieht selten Leute wandern). Zurück auf dem regulären Trail verliefen wir uns und waren im struppigen Karstwald querbeet unterwegs. Ich hatte gelesen, dass es hier 4 Schlangenarten gäbe. Wäre aber kein Problem, solange man auf dem Weg bliebe. Also versuchte ich gleichzeitig den Spinnenweben auszuweichen, das GPS im Auge zu behalten und im hohen Gras nicht auf ne Schlange zu treten. Das Känguru hinter mir meinte trocken: "Edle Rösser, wirklich edle Rösser..".
In Lipica angekommen, gab zwar Golfer, aber auch keine Pferde. Um 6 schloß das Gestüt, wir waren halb sieben da. Dann sahen wir aber doch, wie eine große Herde weißer Stuten mit dunklen Fohlen in die Ställe liefen. Das Gelände des Gestüts ist beeindruckend. Riesige Weiden mit alten Eichen und drumherum weiße Holzzäune, majestätisch. Die wichtigste Hengstlinie heißt auch maestoso. Die Abendsonne dazu war sehr schön.
Zurück nahm uns ein Triester mit, der zwar in Triest arbeitet, aber lieber in den kühleren Bergen dort wohnt. Wir sahen da viele Sportler. Man ist mit dem Auto in 20 min in der Stadt. Unser Fahrer hatte auch Ahnung vom Wandern und meinte, Frühjahr und Herbst seien schön, aber im Sommer ist es zu warm. Ich fand den Tag genial, weil wir viel gesehen haben und ohne großen Rucksack war es keine Anstrengung.
Donnerstag, 18. Juli 2013
Triest
Haben gestern die Siesta ordnungsgemäß im Haus verbracht. Danach ging ich laufen in Verbindung mit Sightseeing. Zum Miramare wars es doch zu weit, aber ich kam bis Barcola, dem lokalen "Strand". Da liegen die Leute auf der Strandpromenade, grillen sich und es gibt 2 so Treppen über die Mensch, Kind und Hund ins Meer steigen. Es sah so aus, als wenn halb Triest dort den Tag verbringt. Die LauFstrecke war wirklich urban, zurück ging es an einer 4spurigen Autostrada, wobei ich mir den schmalen Bürgersteig mit Radfahrern teilte. Da waren einige Läufer unterwegs!
Abends stellten wir uns dem Problem der Eisauswahl von neuem. Diesmal wählten wir 2 Kugeln mit Panna, brauchen Energie für das heutige Programm. Auf der Mole war es zauberhaft: Sonnenuntergang. Leider stand das Känguru neben mir: "Bow, ey, ist das hier langweilig! Wann gehen wir?"
Wir besichtigten nochmal den Unfallort und wunderten uns, dass sich Oskar nicht mal den Kopf gestoßen hat.
Heute möchte ich nun gern doch nochmal wandern, wenn man unterwegs sein ohne 14 kg als Wandern bezeichnen kann. Mich fasziniert die Strecke von Prosecco nach Lipica. Nach Prosecco gibt es eine traumhafte Ausblicksstrecke und Lipica ist in SLO und dort ist die berühmte Lippizianerzucht. Ich stellte mir das einfach schön vor mit den Weiden und den Pferden. Und bin wie immer neugierig auf die Landschaft dort. Außerdem brauche ich Bewegung ;)
Das Känguru würde den Tag lieber mit Kenny vs. Spenny auf dem Tablet hier im Bett verbringen. Naja, aber es gibt ja einen Erziehungsauftrag: an sinnvolle Freizeitgestaltung heranführen.. Ist ja auch immer ganz lustig mit Känguru. Gestern hat es einer Frau den Rucksack in die Haken geknallt. Es sei es leid, dass keiner auf dem Gehweg Platz mache!
Bild ist heute mal vom derzeitigen Faulenzort.
Liebe Grüße an die Badegruppe in Kroatien! Und an die durchtrainierten Damen: habe mir das Trainingsbuch gekauft, tolle Sache, bin aber heute schon mal an 7,5min Liegestützen gescheitert, da ist viel Potential ;)
Abends stellten wir uns dem Problem der Eisauswahl von neuem. Diesmal wählten wir 2 Kugeln mit Panna, brauchen Energie für das heutige Programm. Auf der Mole war es zauberhaft: Sonnenuntergang. Leider stand das Känguru neben mir: "Bow, ey, ist das hier langweilig! Wann gehen wir?"
Wir besichtigten nochmal den Unfallort und wunderten uns, dass sich Oskar nicht mal den Kopf gestoßen hat.
Heute möchte ich nun gern doch nochmal wandern, wenn man unterwegs sein ohne 14 kg als Wandern bezeichnen kann. Mich fasziniert die Strecke von Prosecco nach Lipica. Nach Prosecco gibt es eine traumhafte Ausblicksstrecke und Lipica ist in SLO und dort ist die berühmte Lippizianerzucht. Ich stellte mir das einfach schön vor mit den Weiden und den Pferden. Und bin wie immer neugierig auf die Landschaft dort. Außerdem brauche ich Bewegung ;)
Das Känguru würde den Tag lieber mit Kenny vs. Spenny auf dem Tablet hier im Bett verbringen. Naja, aber es gibt ja einen Erziehungsauftrag: an sinnvolle Freizeitgestaltung heranführen.. Ist ja auch immer ganz lustig mit Känguru. Gestern hat es einer Frau den Rucksack in die Haken geknallt. Es sei es leid, dass keiner auf dem Gehweg Platz mache!
Bild ist heute mal vom derzeitigen Faulenzort.
Liebe Grüße an die Badegruppe in Kroatien! Und an die durchtrainierten Damen: habe mir das Trainingsbuch gekauft, tolle Sache, bin aber heute schon mal an 7,5min Liegestützen gescheitert, da ist viel Potential ;)
Mittwoch, 17. Juli 2013
Triest
Ja, uns hat es gestern doch noch vom Land in die Stadt verschlagen. Wir sind zunächst 7 km bis zu einem Agriturismo gelaufen. Leider hatten sie dort keinen Platz, aber in einem Ort noch weiter auf dem Land. Da machte Oskar nicht mit. Ist auch verständlich, man ist einfach zu Fuß so weit von allem entfernt, z.B. auch vom Meer. Und bei 35 Grad ist Baden ja schön. Also sind wir getrampt, da wo wir waren gabs keine Bahn mehr. Eine Frau mit einer süßen kleinen Tochter nahm uns mit und setzte uns in Opacina an der hist. Straßenbahn ab. Die fuhr leider nicht, dafür ein Linienbus. Die Strecke hinunter nach Triest war eindrucksvoll. Triest ist wie Barcelona für mich, nur in klein. Wir wohnen jetzt z.B. wie in der L'eixample, das ist ein Gründerzeitviertel in quadratisch mit tosendem Verkehr auf Einbahnstraßen. Hier in der Nähe hat es den Canale grande, das ist wiederum Venedig mit blauem Wasser. Gestern Abend trafen wir uns noch mit den Schweizern. Neben Oskars Bullriding auf der Mole kam es fast zu einem dramatischen Unfall. Oskar hopste durchaus leichtsinnig auf ein deutlich tieferes Plateau. Nur war das so glitschig, dass er mit vollem Schwung hinkrachte. Erstaunlicherweise brach er sich nicht den Steiß. Dafür verschwand einer der Latschen im Meer. Diese Latschen waren seit Jahren die ersten leichten Schuhe zu denen ich ihn hatte überreden können... Heute haben wir den halben Tag mit einem Neuerwerb verbracht. Mir fielen angesichts des Angebots an Klamotten nach spartanischen Wanderwochen fast die Augen aus. Und ja, das AlpeAdriaKleid hat eine aparte Kollegin bekommen. Abends ist ja hier allgemeines Sehen und Gesehenwerden, bin underdressed ;). Ich habe langsam große Sehnsucht nach Berlin. Die Erdbeeren sind reif!
Montag, 15. Juli 2013
Duino Rilke Weg und Sistiana
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Nachdem mir gestern noch ziemlich die Füsse schmerzten, war das Aufstehen heute schwer. Wir hätten lange schlafen können..Die Idee eines Ruhetages fand ich doch sehr gut. Wir sind nach Sistiana gelaufen, haben dort sehr schön im Meer gebadet und uns über italienische m&fs amüsiert. Eine Pizza gegessen, die Oskar als Schande für Italien bezeichnete ;) Und unsere Wäsche gewaschen und zum Teil naß angezogen bzw. später mit Ausblick getrocknet. Auf dem Rilke Weg habe ich versucht, romantischen Empfindungen nachzuspüren, was durch einen 13jährigen Känguru Manifest Fan wieder mal erfolgreich torpediert wurde. Dann fiel uns wieder die Entscheidung für eine Eissorte schwer. Alle sind total lecker...
Und eh ichs vergesse: liebe Schweizer Wanderfreunde - ihr habt doch einen feinen Weg verpasst, siehe Bilder!
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Nachdem mir gestern noch ziemlich die Füsse schmerzten, war das Aufstehen heute schwer. Wir hätten lange schlafen können..Die Idee eines Ruhetages fand ich doch sehr gut. Wir sind nach Sistiana gelaufen, haben dort sehr schön im Meer gebadet und uns über italienische m&fs amüsiert. Eine Pizza gegessen, die Oskar als Schande für Italien bezeichnete ;) Und unsere Wäsche gewaschen und zum Teil naß angezogen bzw. später mit Ausblick getrocknet. Auf dem Rilke Weg habe ich versucht, romantischen Empfindungen nachzuspüren, was durch einen 13jährigen Känguru Manifest Fan wieder mal erfolgreich torpediert wurde. Dann fiel uns wieder die Entscheidung für eine Eissorte schwer. Alle sind total lecker...
Und eh ichs vergesse: liebe Schweizer Wanderfreunde - ihr habt doch einen feinen Weg verpasst, siehe Bilder!
Duino, Adria
Geschafft: sind am Mittelmeer. Ruedi hat erzählt, daß die Pilger auf dem Jakobsweg eigentlich ihre Wander-Klamotten am Meer verbrennen, bevor sie als "frische" Menschen den Wallfahrtsort aufsuchen. Danach wäre mir auch. Mir machen Strapazen nicht so viel aus, aber diese dreckigen Sachen. Scheußlich.
Bleibt das Adria Kleid, was sich auch wirklich gut macht am Meer.
Wie kamen wir hierher? Sind gestern relativ zeitig in Gradisca aufgebrochen. Das war schon schwierig, weil unsere Wirtsleute meinen Ausweis verlegt hatten, sie boten mir zwar ganz selbstverständlich die Ausweise sämtlicher anderen Gäste an, nur wollte ich ganz gern meinen wieder. Wir hatten uns schon überlegt, die 7 h Tour wo möglich abzukürzen, was dank GPS gut klappte. Gegen Mittag konnte ich dann dank Michas super Uhr (sie misst so ziemlich alle Daten, die so zu messen sind außer vielleicht meinem Blutzucker) das Erreichen der 40 Grad Marke vermelden. Außer bei mir, die ich wirklich fasziniert war, wie die Zahl innerhalb einen halben Stunde so schön kontinuierlich nach oben kletterte, hielt sich die allgemeine Begeisterung in Grenzen. Der angeblich so blaue See war auch schon ausgetrocknet. Marion stellte die These auf, Italien sei einfach kein Wanderland, bei solchen Temperaturen könne man nicht wandern. Mir sind die Wege entweder zu breit oder zu dornig. Meinem Tablet wars vermutlich auch zu warm, jedenfalls streikte das GPS, was uns einen schönen Umweg zur Eselsfarm eintrug. Iah.
Gegen 16 sahen wir dann die Bucht von Triest. Nachdem wir uns nochmal fast verirrt hätten, kamen wir schließlich erleichtert in Duino an. Leider ist das ein Ort an der Steilküste und gebadet wird vorwiegend von Yachten aus, die abends in den Hafen hier zurückkehrten. Wir hatten aber einen sehr weiten Blick bis nach Triest. Zum nächsten Ort verläuft hier der Rilke Sentiero, muss sehr schön sein. Wir bleiben noch eine Nacht hier und gehen heute mal den schönen Weg, um in der nächsten Bucht zu baden und evt. eine Waschmaschine zu benützen. Unsere Schweizer Wanderfreunde verfolgen nun leider andere Pläne, ich habe zwar noch sehr geworben mit tollen Blicken von der Steilküste etc., aber den beiden langte es mit dem Wandern (verständlich ;) ). Ich würde gern noch die fehl. 4 AAT Etappen "machen", mir sind ja solche touristischen Badeorte eher unheimlich und ich mag Touren im Hinterland. Allerdings ist der junge Kollege hier neben mir wiederum ein Freund des Badeurlaubs. Am 20. sind wir dann in Venedig, es soll von Triest doch auch Schiffe dahin geben.
PS: Die Raupe war mind. 12 cm lang und auch recht füllig, was daraus wohl einmal wird?
Samstag, 13. Juli 2013
Gradisca
Gestern haben wir sehr schön in Cormons mit Blick auf die Plaza Central genächtigt. Ist eine ausgesprochene Weingegend. Heute dann nach Gradisca, Trails nach Thomas Geschmack, viel Asphalt, Bad in der Isonzo. Sind zu 4t und verstehen uns prächtig v.a. auch im Bezug auf kulinarische Genüsse.. Morgen haben wir aber eine lange Tour vor uns mit Endpunkt Adria!!
Freitag, 12. Juli 2013
Cormons
Steigern ein neues Adjektiv: heiß.
Sind heute im Schatten Barzanos nachdem wir uns verlaufen hatten, nur noch dahingesunken. Kam ein Einheimischer: Ihr seht wirklich fertig aus, wie wäre es mit kühlem Wasser? Wir sind jetzt wieder mehrere, 2 Schweizer laufen mit und andernfalls wären wir wohl weniger motiviert. Heute hatten wir außerdem einen tierischen Kollegen, siehe Bild.
Sind heute im Schatten Barzanos nachdem wir uns verlaufen hatten, nur noch dahingesunken. Kam ein Einheimischer: Ihr seht wirklich fertig aus, wie wäre es mit kühlem Wasser? Wir sind jetzt wieder mehrere, 2 Schweizer laufen mit und andernfalls wären wir wohl weniger motiviert. Heute hatten wir außerdem einen tierischen Kollegen, siehe Bild.
Mittwoch, 10. Juli 2013
Cividale
Wir sind in Italien. Und nicht sehr begeistert. Die von Slowenien gewohnte Freundlichkeit und auch die gute Infrastruktur, z. B. überall Wifi zu haben, mit EC Karte bezahlen zu können, rund um die Uhr Öffnungszeiten, dass die Leute auch Fremdsprachen beherrschen, nichts. Ich könnte noch einiges aufzählen, aber ich sag mal, zumind. diese Gegend hier würde ich nicht empfehlen. Wir kommen aber heute wieder nach Slowenien und darauf freuen wir uns sehr.
Zu unserer Tour: am Mo. sind wir von Tolmin nach Tribil de Sopra gelaufen über den Kolovrat, was eine Schlüsselstelle im 1. WK war. Von dort oben kann man nach allen Seiten weit schauen, heute ist es ein Freilichtmuseum mit den alten Stellungen. Die Tour war hart, es waren 1600 hm rauf und 1200 runter, wir waren beim 3stündigen Aufstieg sehr erschöpft. In Tribil kamen wir bei 2 älteren Leuten unter in einem riesigen Haus. Hatte was von Hotel New Hampshire (Irving), weil eben auch die Bar keiner mehr besucht. Von 400 Einwohner des Ortes gab es nur noch 50. 3 Kinder im Ort, die Enkel von Tereza. In der ganzen Gegend viele aufgegebene Häuser. Unsere Gastgeber waren mal als Gastarbeiter in Deutschland und sprachen niedlich Deutsch.
Am Die. ging es über Castelmonte nach Cividale. Es war heiß und wir hatten zu tun, Trinkwasser zu organisieren, es gab hier keine Quellen mehr. Nach 22 km konnten wir uns in der Notisone abkühlen. Abends waren wir damit beschäftigt, in Cividale ein Quartier zu finden. Heute Nacht war es auch ziemlich warm, Ossi stöhnte, er könnte nicht schlafen. Um 2 gab es ein schönes Gewitter, seither ist es angenehm.
Heute erwartet uns Gott sei Dank mal nur eine kurze Etappe von 12km. Die anderen Tagen waren wir von 10 bis 19 Uhr auf den Beinen und da taten uns schon die Füsse weh. Mein Rucksack wiegt übrigends 14kg, das ist ein bißchen viel. Dafür habe ich einen sehr schönen Daunenschlafsack dabei ;)
Das Tablet ist aber genial, wir hätten ohne das Teil den Weg sicher zumeist nicht gefunden, denn häufig ist gar nicht ausgeschildert bzw. nicht an den Abzweigen.
Sonntag, 7. Juli 2013
Kobarid nach Tolmin
http://www.dolina-soce.com/alpe_adria_trail_deu/2013042412501628/
An dem Wasserfall vorbei führte meine Laufstrecke vorgestern. Und über eine ordentliche Hängebrücke, mit Bergpanorama, Soca usw.. Dann war ich auch noch richtig flott, machte Riesenspaß.
Gestern stand dann die Bezwingung der Soca per Hydrospeed an. Wir bekamen einen dicken Neo. Das Hauptproblem bestand darin, diesen anzuziehen. Dann noch Weste, Schuhe, Flossen, Helm, man konnte sich praktisch nur noch die Nase brechen und wurde genau davor gewarnt. Wir waren zu 4t, noch zwei Slowenen mit Presseteam ;) Unser Guide entpuppte sich als treusorgende Entenmutti, er fuhr mit dem Kayak um uns herum, instruierte uns, in seiner Spur zu bleiben, wies uns immer wieder auf Streckenschwierigkeiten hin, echt topp. Auf den ersten 500 m nahm ich jeden Stein mit und wurde von 2 Rafts überfahren. War aber kein Problem. Ossi hatte sowieso keine Nöte, logo. Es wurde richtig genial, weil wir nach einen Anfangsstück dann richtig durch die Stromschnellen etc. fuhren, das ist irre! Zwischendrin gab es dann ein paar Wasserschlachten mit den übermütigen Raftern. Es war viel zu schnell vorbei, obwohl ich in dem Moment wo ich aus dem Wasser kam auch kaum noch Kraft hatte, die Flossen auszuziehen, aber wozu gibts die Entenmutti? ;)
Dann sind wir nach Dreznica gelaufen. 300 hm. Wir waren schnell da und nahmen dann noch die nächte AAT Etappe, eine schwarze, in Angriff. Es war abends dann angenehm kühl und wir fanden es im relativ dunklen Wald auch zu gruselig zum Übernachten, sodass wir tatsächlich das ganze erste harte Stück mit 700 hm liefen. Da lernt man steil steigern. Steil, steiler, am steilsten. Zwischendurch war der Weg dann mal wieder verschwunden. Unser GPS rettet uns immer wieder. Der Ausblick an der italienischen Kapelle war fänomenal. Außer uns waren nur noch Kühe da und wie die Nacht zeigte ein ganzer Trupp glaube Haselmäuse. Die klapperten in der Kapelle herum, balgten sich und hüpften auf uns herum. Ich schaute mir lange das Panorama an, solange bis in der friaulischen Ebene die Lichter angingen und der Sternenhimmel auf.
Am nächsten Morgen regnete es zunächst. Unsere Verpflegungssituation war ein wenig armselig. Daher liefen wir ziemlich flott nach Tolmin. Um 12.00 gab es am Campingplatz etwas zu trinken und einen Cafe. Unser Einzug nach Tolmin verlief wenig triumphal. Wir kamen durch ein apartes Industriegebiet. Die Stadt wirkte ausgestorben und verglichen mit Kobarid sehr unwirtlich. Die Stadt hatte einen Kater, die Leute hatten nämlich gerade 3 Tage lang den 300. Jahrestag des Bauernaufstandes gefeiert. Der Besuch in der Tolminer Klamm versöhnte uns dann mit dem Ort. Dort saßen wir noch gemütlich mit einem italienischen Paar und den Einheimischen in der Freiluftbar plus Abendsonne. Das ist hier toll: die Leute haben sich unglaublich was zu erzählen und kommt jemand dazu, wird er sofort einbezogen. Es kommen eigentlich laufend Leute dazu. Die Luft flirrt richtig vor Gesprächen und Lachen. Ein älterer Herr saß dort mit seinem Mini Weinchen und schnackte mit jedem, wobei er sich köstlich amüsierte und voller Lebensfreude seinen Spazierstock umklammerte. Auch wenn wir unterwegs sind, werden wir schnell angesprochen und man ist uns immer behilflich. Was mich noch neidisch macht: überall gibt es hier super gepflegte Gemüsegärten mit
vielerlei Salaten, das wächst 1a. Wirklich an jeder Wohnstätte und auch fast auf jeder Wiese ist so ein Selbstversorgeracker.
So, morgen harte Etappe, diesmal 1200 hm und glaube 600 runter. Mir fällt schon die Sohle ab.. Unser Ruhetagekontingent ist leider schon erschöpft.. Dafür ist ab morgen Italien und mein Lieblingszauberwort: Agriturismo!
An dem Wasserfall vorbei führte meine Laufstrecke vorgestern. Und über eine ordentliche Hängebrücke, mit Bergpanorama, Soca usw.. Dann war ich auch noch richtig flott, machte Riesenspaß.
Gestern stand dann die Bezwingung der Soca per Hydrospeed an. Wir bekamen einen dicken Neo. Das Hauptproblem bestand darin, diesen anzuziehen. Dann noch Weste, Schuhe, Flossen, Helm, man konnte sich praktisch nur noch die Nase brechen und wurde genau davor gewarnt. Wir waren zu 4t, noch zwei Slowenen mit Presseteam ;) Unser Guide entpuppte sich als treusorgende Entenmutti, er fuhr mit dem Kayak um uns herum, instruierte uns, in seiner Spur zu bleiben, wies uns immer wieder auf Streckenschwierigkeiten hin, echt topp. Auf den ersten 500 m nahm ich jeden Stein mit und wurde von 2 Rafts überfahren. War aber kein Problem. Ossi hatte sowieso keine Nöte, logo. Es wurde richtig genial, weil wir nach einen Anfangsstück dann richtig durch die Stromschnellen etc. fuhren, das ist irre! Zwischendrin gab es dann ein paar Wasserschlachten mit den übermütigen Raftern. Es war viel zu schnell vorbei, obwohl ich in dem Moment wo ich aus dem Wasser kam auch kaum noch Kraft hatte, die Flossen auszuziehen, aber wozu gibts die Entenmutti? ;)
Dann sind wir nach Dreznica gelaufen. 300 hm. Wir waren schnell da und nahmen dann noch die nächte AAT Etappe, eine schwarze, in Angriff. Es war abends dann angenehm kühl und wir fanden es im relativ dunklen Wald auch zu gruselig zum Übernachten, sodass wir tatsächlich das ganze erste harte Stück mit 700 hm liefen. Da lernt man steil steigern. Steil, steiler, am steilsten. Zwischendurch war der Weg dann mal wieder verschwunden. Unser GPS rettet uns immer wieder. Der Ausblick an der italienischen Kapelle war fänomenal. Außer uns waren nur noch Kühe da und wie die Nacht zeigte ein ganzer Trupp glaube Haselmäuse. Die klapperten in der Kapelle herum, balgten sich und hüpften auf uns herum. Ich schaute mir lange das Panorama an, solange bis in der friaulischen Ebene die Lichter angingen und der Sternenhimmel auf.
Am nächsten Morgen regnete es zunächst. Unsere Verpflegungssituation war ein wenig armselig. Daher liefen wir ziemlich flott nach Tolmin. Um 12.00 gab es am Campingplatz etwas zu trinken und einen Cafe. Unser Einzug nach Tolmin verlief wenig triumphal. Wir kamen durch ein apartes Industriegebiet. Die Stadt wirkte ausgestorben und verglichen mit Kobarid sehr unwirtlich. Die Stadt hatte einen Kater, die Leute hatten nämlich gerade 3 Tage lang den 300. Jahrestag des Bauernaufstandes gefeiert. Der Besuch in der Tolminer Klamm versöhnte uns dann mit dem Ort. Dort saßen wir noch gemütlich mit einem italienischen Paar und den Einheimischen in der Freiluftbar plus Abendsonne. Das ist hier toll: die Leute haben sich unglaublich was zu erzählen und kommt jemand dazu, wird er sofort einbezogen. Es kommen eigentlich laufend Leute dazu. Die Luft flirrt richtig vor Gesprächen und Lachen. Ein älterer Herr saß dort mit seinem Mini Weinchen und schnackte mit jedem, wobei er sich köstlich amüsierte und voller Lebensfreude seinen Spazierstock umklammerte. Auch wenn wir unterwegs sind, werden wir schnell angesprochen und man ist uns immer behilflich. Was mich noch neidisch macht: überall gibt es hier super gepflegte Gemüsegärten mit
vielerlei Salaten, das wächst 1a. Wirklich an jeder Wohnstätte und auch fast auf jeder Wiese ist so ein Selbstversorgeracker.
So, morgen harte Etappe, diesmal 1200 hm und glaube 600 runter. Mir fällt schon die Sohle ab.. Unser Ruhetagekontingent ist leider schon erschöpft.. Dafür ist ab morgen Italien und mein Lieblingszauberwort: Agriturismo!
Freitag, 5. Juli 2013
Kobarid
Gestern sind wir noch zum Beinhaus und der Kirche des Hl. Antoni gegangen. Zur Erinnerung an die italienischen Gefallen wurde dieses Bauwerk von Mussolini eingeweiht.. (seinen anderen "Kollegen" hätte das auch gefallen, ist so ähnlich wie das Ehrenmal im Treptower Park nur noch verbunden mit kath. Kirche). Dafür wurden extra die Überreste der Soldaten auf den umliegenden Friedhöfen eingesammelt. Im Nebental zog ein Gewitter auf und wir mussten in der Kirche Zuflucht suchen, da war es aber irgendwie ziemlich kühl und muffig. Der Blitz schlug dafür direkt vor unseren Füssen und dem Hauptportal ein, eine ganz schöne Gewalt. Nach dem Regen dampften die warmen Steine vor sich hin, sah bezaubernd aus.
Heute morgen bin ich dann ins Kriegsmuseum gegangen. Also, in der 12. Offensive am 24.10.1917 haben die D-Ö-U die Italiener angegriffen und in der Folge aus dem Soca Gebiet vertrieben. Dabei wurden auch große Mengen Giftgas eingesetzt. Die Berge rundherum bestanden nur aus Schützengräben, Unterständen, auf den Bilder sah man mit welchen unglaublichen Mengen von Menschen und Material operiert wurde. Ein Drittel der Transportkapazität Ös wurde für die Versorgung dieser Front aufgewandt. Als einfacher Soldat war man Strapazen ausgeliefert, wie mind 35 kg Gepäck tragen, kalten Wintern, Hunger, Läusen. Ein Teil der italien. Divisionen erfror und verblutete in den Bergen, nachdem die Führungsriege verduftet war. Leider wurde auf die Folgen für die Zivilbevölkerung oder die Slowenen nicht eingegangen. Jedenfalls fiel die Gegend ein Jahr später wieder an Italien zurück, nachdem D-Ö-U zerfallen war. War alles recht erschreckend v.a. diese Kriegsmaschinerie, die dann eben kernige junge Männer grausam vernichtet und sicher auch die Lebensgrundlage der Menschen vor Ort. Was muss das für ne Zeit gewesen sein, indem man das
als absolut legitim und "Dienst am Vaterland" empfand.
Um auf andere Gedanken zu kommen, machten wir uns zur Nadiza auf. Dort kann man richtig baden, was wir auch ausgiebig taten. Danach legt man sich auf die warmen Steine, man ist ja vom Wasser bischen unterkühlt und wärmt sich auf. Ziemlich feine Sache, ich muss nur total aufpassen, mir dabei keinen Sonnenbrand zu holen, während Ossi knackig braun wird.
Ja, ich mach Euch mal noch ein Bild von unserer äußerst spartanischen Unterkunft, das Haus ist unser allein. In den nächsten Tagen wird es wieder weniger Blog geben und mehr Outdoor. sLOVEnien ist jedenfalls sehr zu empfehlen.
Heute morgen bin ich dann ins Kriegsmuseum gegangen. Also, in der 12. Offensive am 24.10.1917 haben die D-Ö-U die Italiener angegriffen und in der Folge aus dem Soca Gebiet vertrieben. Dabei wurden auch große Mengen Giftgas eingesetzt. Die Berge rundherum bestanden nur aus Schützengräben, Unterständen, auf den Bilder sah man mit welchen unglaublichen Mengen von Menschen und Material operiert wurde. Ein Drittel der Transportkapazität Ös wurde für die Versorgung dieser Front aufgewandt. Als einfacher Soldat war man Strapazen ausgeliefert, wie mind 35 kg Gepäck tragen, kalten Wintern, Hunger, Läusen. Ein Teil der italien. Divisionen erfror und verblutete in den Bergen, nachdem die Führungsriege verduftet war. Leider wurde auf die Folgen für die Zivilbevölkerung oder die Slowenen nicht eingegangen. Jedenfalls fiel die Gegend ein Jahr später wieder an Italien zurück, nachdem D-Ö-U zerfallen war. War alles recht erschreckend v.a. diese Kriegsmaschinerie, die dann eben kernige junge Männer grausam vernichtet und sicher auch die Lebensgrundlage der Menschen vor Ort. Was muss das für ne Zeit gewesen sein, indem man das
als absolut legitim und "Dienst am Vaterland" empfand.
Um auf andere Gedanken zu kommen, machten wir uns zur Nadiza auf. Dort kann man richtig baden, was wir auch ausgiebig taten. Danach legt man sich auf die warmen Steine, man ist ja vom Wasser bischen unterkühlt und wärmt sich auf. Ziemlich feine Sache, ich muss nur total aufpassen, mir dabei keinen Sonnenbrand zu holen, während Ossi knackig braun wird.
Ja, ich mach Euch mal noch ein Bild von unserer äußerst spartanischen Unterkunft, das Haus ist unser allein. In den nächsten Tagen wird es wieder weniger Blog geben und mehr Outdoor. sLOVEnien ist jedenfalls sehr zu empfehlen.
Donnerstag, 4. Juli 2013
Kobarid
Gestern gab es keinen Blog, sondern ein gutes Abendessen in einer Bar über der Soca. Dort empfahl ich Oskar über seine Getränkeauswahl nachzudenken, das preiswerteste war nämlich das Bier für 2 Euro der halbe Liter ;) Am Nebentisch saß ein Einheimischer, der schnell die Biers kippte, dann ohne Helm in ordentlichem Tempo auf seinem Mofa davonstob. Auf einen Schlag 3 Vergehen: sturzbetrunken ohne Helm zu schnell fahren, wow. Es war aber interessant dort, weil nach und nach alle vorbeischauten, der Bauer und sein Kollege, die Mutter die schnell ne Pizza holte, ein paar Touristen.
Zuvor hatten wir uns schon für einen romantischen Schlafplatz am Fluss entschieden. Diese Nacht wurden die Glühwürmchen auch nicht gefressen, es sah lustig aus, wie es irrlichterte. Ich bin doch noch nicht Winnetou, weil ich die halbe Nacht wachliege und nervös auf alle Geräusche lausche. Eins davon war Oskars Schnarchen ;)
Heute morgen gab es eine Planänderung, wir mussten mal in einen Ort. Und wer uns dahin so mitnahm, das war bezeichnend auch für die widersprüchlichen Themen dieser atemberaubend schönen Gegend. Der erste war ein VW Passat mit Anhänger und einem Typen darin, der dem Hawai Surfer Stil frönte. Immerhin hatte er ne Badehose an und ne Sonnenbrille. Angesichts der wallenden roten Mähne des Typen (Rothaarige halten zusammen, nicht wahr, Mama..) grinste Ossi sehr breit. Er sah auch sonst sehr kernig aus, so die Sportskanone vom Dienst, aber auch hedonistisch, ist ja auch eine sehr auf Oberfläche bedachte Kultur. Die Oberfläche war auf jeden Fall sehenswert und ich hätte wesentlich lieber mein Adriakleid angehabt statt der wenig kleidsamen Wanderskluft. Immerhin hatte ich ja meinen schönen und coolen Sohn dabei :)
Der Surfertyp arbeitete mit Sicherheit für irgendwelches Rafting, Canoyning, Paragliding, Climbing, Mountainbiking oder sonst eine der hier überall angebotenen, ich würde es konsumorientierte Sportarten nennen. Hat einen anderen Coolnessfaktor als das Wandern, aber bis auf die Anbieter wirken die Teilnehmer eher selten sportlich.. Läster.. Naja, am Sa. werden wir auch Hydrospeed "experiencen", auf Wunsch eines einzelnen, coolen Mitreisenden. Dabei hängen wir mit Neo und Flossen an so einer Art Plastikboie und treiben die mehr oder minder reißende Soca runter. Angeblich völlig harmlos..
Vorher gibt es auf Wunsch einer bildungsorientierten Mitreisenden aber sicher noch mind. 1 Museum. Und dazu ziehe ich den 2. Anhaltenden heran. Er war älter, wesentlich blasser, hatte Schonbezüge im Auto und war mit einer Tarnhose bekleidet. Er reichte mir eine deu. Karte (er war Tscheche): Die Isonzo Front. Wie spannend die Gegend sei. Er hätte sich viele Kriegsschauplätze angeschaut, sein Großonkel sei hier gefallen. Im 1. WK tobten hier erbitterte Schlachten, das heißt im Gebiet der Soca, die auf ital. Isonzo heißt und männlich ist. Teils wurden ganze Berge mit gegnerischen Kompanien in die Luft gesprengt. Die Winter waren bis zu min. 40 Grad kalt. Es soll eine der blutigsten Fronten gewesen sein, von bis zu 1 Mio. Opfern habe ich gehört und auch in den Orten blieb kein Stein auf dem anderen. Deshalb gibt es hier ein Kriegsmuseum. Heute ist die Gegend ein Traum und für Touristen genial, weil es so viele Naturschönheit hat, eine super Infrastruktur. Aber vor 100 Jahren?
Kobarid jedenfalls ist süß. Wir machen hier erstmal so eine Art Mittelmeerurlaub mit Kaffee, Eis und baden in azurblauem Wasser. Wir haben ein Barcelona ähnliches Hostel betrieben auch von so einer Surfergang derzeit allein für uns direkt am Hauptplatz und 5 m von der Touristeninfo entfernt, die bei allem helfen. So am Sa. oder So. gehen wir dann nochmal ne schwarze Tour über die Berge nach Tolmin und nehmen den Trail dann gen Italien auf.
Blick vom Schlafplatz mit Ossi im Wasser
Zuvor hatten wir uns schon für einen romantischen Schlafplatz am Fluss entschieden. Diese Nacht wurden die Glühwürmchen auch nicht gefressen, es sah lustig aus, wie es irrlichterte. Ich bin doch noch nicht Winnetou, weil ich die halbe Nacht wachliege und nervös auf alle Geräusche lausche. Eins davon war Oskars Schnarchen ;)
Heute morgen gab es eine Planänderung, wir mussten mal in einen Ort. Und wer uns dahin so mitnahm, das war bezeichnend auch für die widersprüchlichen Themen dieser atemberaubend schönen Gegend. Der erste war ein VW Passat mit Anhänger und einem Typen darin, der dem Hawai Surfer Stil frönte. Immerhin hatte er ne Badehose an und ne Sonnenbrille. Angesichts der wallenden roten Mähne des Typen (Rothaarige halten zusammen, nicht wahr, Mama..) grinste Ossi sehr breit. Er sah auch sonst sehr kernig aus, so die Sportskanone vom Dienst, aber auch hedonistisch, ist ja auch eine sehr auf Oberfläche bedachte Kultur. Die Oberfläche war auf jeden Fall sehenswert und ich hätte wesentlich lieber mein Adriakleid angehabt statt der wenig kleidsamen Wanderskluft. Immerhin hatte ich ja meinen schönen und coolen Sohn dabei :)
Der Surfertyp arbeitete mit Sicherheit für irgendwelches Rafting, Canoyning, Paragliding, Climbing, Mountainbiking oder sonst eine der hier überall angebotenen, ich würde es konsumorientierte Sportarten nennen. Hat einen anderen Coolnessfaktor als das Wandern, aber bis auf die Anbieter wirken die Teilnehmer eher selten sportlich.. Läster.. Naja, am Sa. werden wir auch Hydrospeed "experiencen", auf Wunsch eines einzelnen, coolen Mitreisenden. Dabei hängen wir mit Neo und Flossen an so einer Art Plastikboie und treiben die mehr oder minder reißende Soca runter. Angeblich völlig harmlos..
Vorher gibt es auf Wunsch einer bildungsorientierten Mitreisenden aber sicher noch mind. 1 Museum. Und dazu ziehe ich den 2. Anhaltenden heran. Er war älter, wesentlich blasser, hatte Schonbezüge im Auto und war mit einer Tarnhose bekleidet. Er reichte mir eine deu. Karte (er war Tscheche): Die Isonzo Front. Wie spannend die Gegend sei. Er hätte sich viele Kriegsschauplätze angeschaut, sein Großonkel sei hier gefallen. Im 1. WK tobten hier erbitterte Schlachten, das heißt im Gebiet der Soca, die auf ital. Isonzo heißt und männlich ist. Teils wurden ganze Berge mit gegnerischen Kompanien in die Luft gesprengt. Die Winter waren bis zu min. 40 Grad kalt. Es soll eine der blutigsten Fronten gewesen sein, von bis zu 1 Mio. Opfern habe ich gehört und auch in den Orten blieb kein Stein auf dem anderen. Deshalb gibt es hier ein Kriegsmuseum. Heute ist die Gegend ein Traum und für Touristen genial, weil es so viele Naturschönheit hat, eine super Infrastruktur. Aber vor 100 Jahren?
Kobarid jedenfalls ist süß. Wir machen hier erstmal so eine Art Mittelmeerurlaub mit Kaffee, Eis und baden in azurblauem Wasser. Wir haben ein Barcelona ähnliches Hostel betrieben auch von so einer Surfergang derzeit allein für uns direkt am Hauptplatz und 5 m von der Touristeninfo entfernt, die bei allem helfen. So am Sa. oder So. gehen wir dann nochmal ne schwarze Tour über die Berge nach Tolmin und nehmen den Trail dann gen Italien auf.
Blick vom Schlafplatz mit Ossi im Wasser
Dienstag, 2. Juli 2013
Bovec
Wow! Bester Tag der Tour. Sind um 8 ohne Frühstück aufgebrochen. Nach wunderschönem Trail gab es in einer Käserei Frühstück und eine neue, sehr sympathische Reisegefährtin. Sie war ähnlich geschafft vom Vrsic Pass und sogar diesselbe falsche Route gelaufen. Nach traumhaften tiefen Schluchten mit munter sprudelndem blauem Wasser stand dann ein Bad mit beeindrucken
den Sprüngen an. Siehe Bild, Ossi befindet sich in der Luft. Schwer daran war v.a. die Schwimmstrecke zu den Ausstiegen, denn das Wasser ist eisig. Wir wanderten fröhlich weiter, heute 22km bis nach Bovec. Wir badeten nochmal und sonnten uns auf den Felsen, ganz allein, es war paradiesisch. Auch hier ist die von Abenteuersportlern emsig besuchte Landschaft einfach unglaublich schön und atemberaubend. Die Hängebrücken über den Fluß sind wildromantisch und zum Teil ziemlich wackelig, wenn das liebe Kind einen an der Überquerung hindern möchte..
den Sprüngen an. Siehe Bild, Ossi befindet sich in der Luft. Schwer daran war v.a. die Schwimmstrecke zu den Ausstiegen, denn das Wasser ist eisig. Wir wanderten fröhlich weiter, heute 22km bis nach Bovec. Wir badeten nochmal und sonnten uns auf den Felsen, ganz allein, es war paradiesisch. Auch hier ist die von Abenteuersportlern emsig besuchte Landschaft einfach unglaublich schön und atemberaubend. Die Hängebrücken über den Fluß sind wildromantisch und zum Teil ziemlich wackelig, wenn das liebe Kind einen an der Überquerung hindern möchte..
Montag, 1. Juli 2013
Sonntag, 30. Juni 2013
Trenta
Wunderschöner Schlafplatz mit Blick in die Berge. Werde langsam alt oder ich fand keine Position, in der mir nix wehtat. Dafür konnte ich die Glühwürmchen beobachten, jedenfalls bis eine Fledermaus kam, drei Runden flog und alle verspeiste. Toller Ort mit einer schönen morbiden Bar, wo auf dem Dach Bäume wachsen und es eine Südstaatenterrasse hat. Siehe Bild. Bin für einen Ruhetag, täglich 9 h wandern mit schwerem Rucksack ist anstrengend. Zudem ist hier das Triglav Nationalparkmuseum, interessiert mich. Mit Ossi könnten wir noch ein wenig Soca Trail gehen und auf den Brücken schaukeln.
Trenta
@Thomas: Du hast was verpasst, super Wanderung!
Nach 1700 m hoch und 1500 m runter und 22km sind wir über den Vrsic Pass ins Soca Tal gekommen. Wobei wir Passüberquerung neu definiert haben, wir sind zu hoch gegangen und konnten auf den Pass dann runterschauen.. Die Socaquelle war sehr blau und sehr tief. Und wir sind jetzt kaputt, essen hier noch ne Kleinigkeit und suchen uns dann einen Schlafplatz.
Nach 1700 m hoch und 1500 m runter und 22km sind wir über den Vrsic Pass ins Soca Tal gekommen. Wobei wir Passüberquerung neu definiert haben, wir sind zu hoch gegangen und konnten auf den Pass dann runterschauen.. Die Socaquelle war sehr blau und sehr tief. Und wir sind jetzt kaputt, essen hier noch ne Kleinigkeit und suchen uns dann einen Schlafplatz.
Samstag, 29. Juni 2013
Krajnska Gora
Heute war eigentlich der Ruhetag. Oskar hat es richtig gemacht und ist den ganzen Tag im Hotelbett geblieben. Wir sind ein "bißchen" wandern gegangen. Erstmal musste ich im Ort dringend das Bäckerei Angebot testen, dann brauchte Thomas Kirschen. Selbstlos habe ich ihm beim Aufessen geholfen. Dann begannen Frenzel Tours. Ich empfahl einen Weg abseits. Der ging auch sehr schön bergan. Um dann einfach so zu enden. Als OLlerin meinte ich kein Ding, wir gehen quer weiter, da kommt schon noch was. 400hm weiter oben konnten wir nicht mehr, aber Null Zivilisation in Sicht. Wir schlugen uns auf einem Wildwechsel auf der Höhe weiter. Irgendwann sorgte ich mich, Bären zu begegnen. Aber Thomas meinte, was solle hier ein Bär, es wäre viel zu steil. Toll, meinem Fressfeind wars zu steil und ich muss da lang. Dann gelangten wir endlich ans Tal nach Planica, wo man auch sehr schön die Riesenschanzen sah und den Lärm hörte, weil sie noch ein Schanze bauen. Es gab einen echten Weg bergab, so über eine Kalkgeröllwand, auch nicht übel. Und unten ein kühles Bad. Leider hatte ich das Gerät hier nicht mit und daher auch kein GPS. Also heute keinen Track.
Freitag, 28. Juni 2013
Laghi di Fusini nach Kranjska Gora
Letzte Nacht haben 3 Wanderer, ein Nilpferd und 9 kleine Enten an den Laghi di Fusini übernachtet. Landschaftlich war es schön und auch nicht ganz so kalt wie befürchtet, wenn auch nicht eben "gemütlich". Ich schleppe ja einen schweren Rucksack mit mir herum (daher wohl auch der anhaltende Muskelkater), weil wir öfter mal draußen schlafen wollten, nur bisher ist das Wetter ziemlich kühl und regnerisch. Dennoch sind wir Gott sei Dank hier, denn an der Grossglocknerstraße (wo es nach Plan eigentlich losgegangen wäre) liegt richtig Schnee und es sind nur knapp über Null. Sind jetzt bei den Slowenen. Fühle mich wohl, denn kulinarisch sind wir bestens aufgehoben und die Leute sind total lieb. Ossi ist gut drauf, hat die schnellsten Beine und sprüht vor Energie. Heute bleiben wir mal im Ort und gehen ohne Rucksack los (juchhu), Thomas muss morgen von hier nach Hause und auf uns wartet dann das Soca Tal..
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