Sonntag, 7. Juli 2013

Kobarid nach Tolmin

http://www.dolina-soce.com/alpe_adria_trail_deu/2013042412501628/
 An dem Wasserfall vorbei führte meine Laufstrecke vorgestern. Und über eine ordentliche Hängebrücke, mit Bergpanorama, Soca usw.. Dann war ich auch noch richtig flott, machte Riesenspaß.
 Gestern stand dann die Bezwingung der Soca per Hydrospeed an. Wir bekamen einen dicken Neo. Das Hauptproblem bestand darin, diesen anzuziehen. Dann noch Weste, Schuhe, Flossen, Helm, man konnte sich praktisch nur noch die Nase brechen und wurde genau davor gewarnt. Wir waren zu 4t, noch zwei Slowenen mit Presseteam ;) Unser Guide entpuppte sich als treusorgende Entenmutti, er fuhr mit dem Kayak um uns herum, instruierte uns, in seiner Spur zu bleiben, wies uns immer wieder auf Streckenschwierigkeiten hin, echt topp.  Auf den ersten 500 m nahm ich jeden Stein mit und wurde von 2 Rafts überfahren. War aber kein Problem. Ossi hatte sowieso keine Nöte, logo. Es wurde richtig genial, weil wir nach einen Anfangsstück dann richtig durch die Stromschnellen etc. fuhren, das ist irre! Zwischendrin gab es dann ein paar Wasserschlachten mit den übermütigen Raftern. Es war viel zu schnell vorbei, obwohl ich in dem Moment wo ich aus dem Wasser kam auch kaum noch Kraft hatte, die Flossen auszuziehen, aber wozu gibts die Entenmutti? ;)
 Dann sind wir nach Dreznica gelaufen. 300 hm. Wir waren schnell da und nahmen dann noch die nächte AAT Etappe, eine schwarze, in Angriff. Es war abends dann angenehm kühl und wir fanden es im relativ dunklen Wald auch zu gruselig zum Übernachten, sodass wir tatsächlich das ganze erste harte Stück mit 700 hm liefen. Da lernt man steil steigern. Steil, steiler, am steilsten. Zwischendurch war der Weg dann mal wieder verschwunden. Unser GPS rettet uns immer wieder. Der Ausblick an der italienischen Kapelle war fänomenal. Außer uns waren nur noch Kühe da und wie die Nacht zeigte ein ganzer Trupp glaube Haselmäuse. Die klapperten in der Kapelle herum, balgten sich und hüpften auf uns herum. Ich schaute mir lange das Panorama an, solange bis in der friaulischen Ebene die Lichter angingen und der Sternenhimmel auf.
 Am nächsten Morgen regnete es zunächst. Unsere Verpflegungssituation war ein wenig armselig. Daher liefen wir ziemlich flott nach Tolmin. Um 12.00 gab es am Campingplatz etwas zu trinken und einen Cafe. Unser Einzug nach Tolmin verlief wenig triumphal. Wir kamen durch ein apartes Industriegebiet. Die Stadt wirkte ausgestorben und verglichen mit Kobarid sehr unwirtlich. Die Stadt hatte einen Kater, die Leute hatten nämlich gerade 3 Tage lang den 300. Jahrestag des Bauernaufstandes gefeiert. Der Besuch in der Tolminer Klamm versöhnte uns dann mit dem Ort. Dort saßen wir noch gemütlich mit einem italienischen Paar und den Einheimischen in der Freiluftbar plus Abendsonne. Das ist hier toll: die Leute haben sich unglaublich was zu erzählen und kommt jemand dazu, wird er sofort einbezogen. Es kommen eigentlich laufend Leute dazu. Die Luft flirrt richtig vor Gesprächen und Lachen. Ein älterer Herr saß dort mit seinem Mini Weinchen und schnackte mit jedem, wobei er sich köstlich amüsierte und voller Lebensfreude seinen Spazierstock umklammerte. Auch wenn wir unterwegs sind, werden wir schnell angesprochen und man ist uns immer behilflich. Was mich noch neidisch macht: überall gibt es hier super gepflegte Gemüsegärten mit
 vielerlei Salaten, das wächst 1a. Wirklich an jeder Wohnstätte und auch fast auf jeder Wiese ist so ein Selbstversorgeracker.
 So, morgen harte Etappe, diesmal 1200 hm und glaube 600 runter. Mir fällt schon die Sohle ab.. Unser Ruhetagekontingent ist leider schon erschöpft.. Dafür ist ab morgen Italien und mein Lieblingszauberwort: Agriturismo!













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