Freitag, 5. Juli 2013

Kobarid

Gestern sind wir noch zum Beinhaus und der Kirche des Hl. Antoni gegangen. Zur Erinnerung an die italienischen Gefallen wurde dieses Bauwerk von Mussolini eingeweiht.. (seinen anderen "Kollegen" hätte das auch gefallen, ist so ähnlich wie das Ehrenmal im Treptower Park nur noch verbunden mit kath. Kirche). Dafür wurden extra die Überreste der Soldaten auf den umliegenden Friedhöfen eingesammelt. Im Nebental zog ein Gewitter auf und wir mussten in der Kirche Zuflucht suchen, da war es aber irgendwie ziemlich kühl und muffig. Der Blitz schlug dafür direkt vor unseren Füssen und dem Hauptportal ein, eine ganz schöne Gewalt. Nach dem Regen dampften die warmen Steine vor sich hin, sah bezaubernd aus.
Heute morgen bin ich dann ins Kriegsmuseum gegangen. Also, in der 12. Offensive am 24.10.1917 haben die D-Ö-U die Italiener angegriffen und in der Folge aus dem Soca Gebiet vertrieben. Dabei wurden auch große Mengen Giftgas eingesetzt. Die Berge rundherum bestanden nur aus Schützengräben, Unterständen, auf den Bilder sah man mit welchen unglaublichen Mengen von Menschen und Material operiert wurde. Ein Drittel der Transportkapazität Ös wurde für die Versorgung dieser Front aufgewandt. Als einfacher Soldat war man Strapazen ausgeliefert, wie mind 35 kg Gepäck tragen, kalten Wintern, Hunger, Läusen. Ein Teil der italien. Divisionen erfror und verblutete in den Bergen, nachdem die Führungsriege verduftet war. Leider wurde auf die Folgen für die Zivilbevölkerung oder die Slowenen nicht eingegangen. Jedenfalls fiel die Gegend ein Jahr später wieder an Italien zurück, nachdem D-Ö-U zerfallen war. War alles recht erschreckend v.a. diese Kriegsmaschinerie, die dann eben kernige junge Männer grausam vernichtet und sicher auch die Lebensgrundlage der Menschen vor Ort. Was muss das für ne Zeit gewesen sein, indem man das


als absolut legitim und "Dienst am Vaterland" empfand.
Um auf andere Gedanken zu kommen, machten wir uns zur Nadiza auf. Dort kann man richtig baden, was wir auch ausgiebig taten. Danach legt man sich auf die warmen Steine, man ist ja vom Wasser bischen unterkühlt und wärmt sich auf. Ziemlich feine Sache, ich muss nur total aufpassen, mir dabei keinen Sonnenbrand zu holen, während Ossi knackig braun wird.
Ja, ich mach Euch mal noch ein Bild von unserer äußerst spartanischen Unterkunft, das Haus ist unser allein. In den nächsten Tagen wird es wieder weniger Blog geben und mehr Outdoor. sLOVEnien ist jedenfalls sehr zu empfehlen.







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